Zusammenfassung:Die schwache Wirtschaft macht Deutschlands größten Unternehmen zu schaffen.Getty Images/Peter Zelei
Die schwache Wirtschaft macht Deutschlands größten Unternehmen zu schaffen.
Die Konjunkturflaute hinterlässt bei den 100 umsatzstärksten Unternehmen Spuren. Nur knapp die Hälfte kann den Erlös steigern, die Beschäftigung sinkt.
Die Erlöse der 100 Börsenkonzerne schrumpfen in den ersten neun Monaten 2024 um 4 Prozent. Der Ausblick auf 2025 verspricht wenig Gutes.
Die Autobranche schwächelte, blieb aber bei Umsatz und Gewinn an der Spitze; Energieversorger und Chemie- und Autoindustrie verzeichneten Rückgänge.
Deutschlands führende Börsenunternehmen bekommen die schwache Wirtschaft zu spüren. In den ersten neun Monaten 2024 schrumpfte der Erlös der 100 umsatzstärksten Börsenkonzerne um vier Prozent, wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigte. Es handle sich um den zweiten Rückgang in Folge. Der operative Gewinn (Ebit) sank im Schnitt sogar um 19 Prozent. Unter anderem die Autobranche schwächelte, blieb aber bei Umsatz und Gewinn an der Spitze.
Zugleich sank die Beschäftigung der Top-Unternehmen in den ersten neun Monaten, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In Summe gingen demnach mehr als 30.000 Jobs verloren – ein Minus von 0,7 Prozent auf insgesamt rund 4,25 Millionen Beschäftigte weltweit. Das sei der erste Rückgang seit 2021. Nach der Corona-Pandemie hätten viele Firmen Stellen geschaffen, erklärte EY. „Jetzt sehen wir die Trendwende.
Nur knapp die Hälfte der Top-Konzerne steigert Umsatz
„Das Jahr 2024 war für die deutschen Top-Unternehmen ein schwieriges Jahr“, sagte Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY, mit Blick auf die schwache deutsche Wirtschaft und fehlende Impulse, etwa aus Asien. „Besonders problematisch: Wenn überhaupt in den vergangenen zwei Jahren Wachstum erzielt wurde, lag die Rate oft unterhalb der Inflationsrate. De facto schrumpfen viele Unternehmen also.” Konnten 2023 der Studie zufolge 66 der 100 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands ihren Umsatz steigern, gelang das in diesem Jahr nur noch 48 Firmen.
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Autoindustrie leidet – andere Branchen legen zu
Am stärksten fiel der Umsatz im laufenden Jahr bei Energieversorgern (minus 26 Prozent), da die Strom- und Gaspreise sanken. Rückgänge gab es auch in der angeschlagenen Chemie- und Autoindustrie mit minus fünf beziehungsweise minus zwei Prozent. Im Verkehrswesen wuchsen die Umsätze dagegen (plus drei Prozent), ebenso in der IT-Branche (plus zwei Prozent).
Autobranche am umsatzstärksten – Telekom beim Gewinn vorne
Trotz aller Probleme sind Autohersteller am umsatzstärksten, wie ein EY-Ranking zeigt: Auf Volkswagen (237,2 Milliarden Euro Umsatz in den ersten drei Quartalen) folgen Mercedes-Benz (107,1 Milliarden) und BMW (105,9 Milliarden). Am meisten operativen Gewinn erzielte die Deutsche Telekom mit 17,8 Milliarden Euro binnen neun Monaten. Es folgen VW (12,9 Milliarden) und Mercedes-Benz (10,4 Milliarden).
Im neuen Jahr dürften die Rahmenbedingungen schwierig bleiben, meint Brorhilker. Bei der Beschäftigung werde sich wohl der Abwärtstrend verstärken. „Arbeitslosigkeit wird wieder ein Thema werden, der Fachkräftemangel wird dennoch bestehen bleiben.
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